Über Frau Hibbel auf die Blogparade von Christina, Frau Reisemeisterei (ja, die Kombination „Frau Stefanie“ geht auf Italienisch) gestoßen und gut gefunden. Sie ist ein idealer Anlass, in Reiseerinnerungen zu schwelgen und der eigenen Reiseanschauung auf den Grund zu gehen: Was macht mich glücklich auf Reisen?
Berühmte Sehenswürdigkeiten (be)rühren mich
Rührung im Angesicht von Berühmtheiten – das kommt bei mir regelmäßig vor. Westminster, die Skyline von New York, Eiffelturm, Schwalbennest, Stonehenge, Pyramiden, Grand Canyon, Markusplatz – dann schwappt eine Welle von Rührung über mich. Im Staunen und Bewundern fühle ich mich eins mit all den anwesenden Touristenmenschen. (Lieber noch habe ich die Stars für mich allein & im Morgengrauen 😉 )
Eigene Eroberungen
Den schönsten Strand finden, den perfekten Ausblick oder Moment treffen – hat etwas von einer privaten Eroberung eines Ortes, den ich besuche. Gelingt mir das unverhofft, macht mich das für einen Moment glücklich.
Etwas Ungewöhnliches tun
Sich überwinden, etwas Unerwartetes, etwas Neues tun. Auf Reisen (wie im Leben) bescheren mir solche Momente oft die schönsten Erinnerungen. Mein Beispiel: Winterwanderung zum Thien-Shan-Observatorium im Gebiet des Pik Almatinskij südlich von Almaty, Kasachstan.
Eine Prüfung bestehen
Für mich oft eine Prüfung – das Zurechtfinden in neuen Städten, auch mit Stadtplan oder App. Dazu gehört für mich die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel und nach dem Weg zu fragen. Wenn ich mein Ziel dann gefunden habe, bin ich wirklich froh.
Meer, Berg, Tal, Fluss – Natur erleben
Sicher hat es mit den Serotoninausschüttungen zu tun, wenn man in der Natur herumläuft – draußen zu sein, bedeutet für mich, mich maximal lebendig zu fühlen. Deshalb bin ich so gern an Orten wie im Val Grande oder in den Bergen anderswo unterwegs. Landschaften können auch ganz flach sein, um zu beeindrucken.
Unterwegs Freundschaft schließen
Ein schöner geteilter Moment, ein gegenseitiges Interesse an Kultur & Sprache des anderen – manchmal schließe ich auf Reisen Freundschaften, die die Reise überdauern. Da steckt oft ein großes Interesse dahinter, zu lernen oder sich zu verändern oder einfach nur Spaß zu haben.
Sprachkenntnisse als Schlüssel zu lokalem Wissen
Schon als reisepasslose Siebtklässlerin sah ich im Englischlernen ein Mittel, dem auf Einschließung seiner Bürger basierenden System ein Schnippchen zu schlagen. Ich glänzte mit Bestnoten. Mein Ziel war klar: Am Broadway in New York ein Musical sehen. Ziele müssen konkret sein. Als ich dann nach gefallener Mauer ein paar Jahre später ein Schuljahr im amerikanischen Westen verbrachte, verstand ich am Anfang nichts. Meine Fixierung auf Sprachen als Schlüssel für ein Land, einen Ort ist geblieben. Auch wenn ich mittlerweile weiß, dass jede neue Sprache ein ernstes Investment ist (und eine Versicherung für ein fittes Gehirn im Alter 😉 )
Der Stolz, wenn selbst verhandelte Taxipreise nah am lokalen Standard liegen
Der Preis für all die Mühen: in Ländern in denen ich adäquate Sprachkenntnisse habe, ein verhandelter Taxipreis in Nähe der lokalen Preise. Funktionierte in Marokko leider nicht.
Anders reisen
Ich werde älter und meine Art des Reisens ändert sich. Was bleibt, ist eine unersättliche Neugier und viele Orte, die es noch zu entdecken gilt.